Spundbajonett um 1670

 

Eine zeitliche Einordnung ist hier nur ungefähr möglich. In der Literatur bzw. den alten Dokumenten ist schon ab Mitte des 17.Jahrhunderts von Spundbajonetten die Rede. 

Mit der Einführung der Spundbajonette versuchte man die Gewehre auch als Stoßwaffe zu verwenden. Dazu steckte man den Holzgriff mit Kraft in die Gewehrmündung. Ein Schießen war danach natürlich nicht mehr möglich.

Obwohl das Vorhandensein dieser Bajonettart unstrittig ist, so ist doch der massenhafte Einsatz eher unwahrscheinlich. Dass das Einstoßen des Bajonettgriffes in den Lauf nicht den notwendigen Halt haben konnte leuchtet ein. Nach einem Treffer und dem Zurückziehen des Gewehres dürfte das Bajonett sicher nicht mehr im Lauf stecken, somit für den nächsten Gebrauch nicht mehr zur Verfügung stehen. Die Verlustrate dieser Bajonette wäre also sehr hoch, dementsprechend hätte für die Armee ständig Ersatz produziert werden müssen. Ein Kostenfaktor, den sicher niemand dauerhaft tragen wollte.

Das hier vorliegende Stück ist eine einfache Form, wie sie sicher in vielen Armeen in Gebrauch waren. Die Parierstange ist als Hammer bzw. Schraubenzieher an den Ende ausgebildet. Es ist einseitig, an der Spitze beidseitig angeschliffen. Auf der Klinge ist ein Kronenstempel eingeschlagen. 

 

Gesamtlänge: 63,5 cm

Klingenlänge: 45,3 cm