Karabiner M 1865
Der Hinterladerkarabiner ist die letzte sächsische, eigen entwickelte, Langwaffe. 1864 im Truppenversuch, wurde er 1865 zur Einführung gebracht. Im Einsatz war er im Krieg 1866 und 1870/71.
Auf den ersten Blick fallen das Rückschloss und die Pistonsicherung auf. Neu für sächsische Waffen war das von der Kolbenkappe her zugängliche Kolbenfach für die Ersatzpatronen. Er war der letzte
Karabiner mit einer Reitstange zur Befestigung der Waffe am Bandelier. Von der Bedienbarkeit war er nicht optimal konstruiert, machte die Umständlichkeit aber mit einer sehr guten Treffsicherheit
wett.
1874 wurde der Karabiner ausgemustert und 1879 an den Hamburger Kaufmann Möller verkauft. Danach gingen die Stücke nach Lagos. Dort wurden sie mit Riemenbügeln ausgerüstet und zusätzlich
gestempelt. Ein solch seltenes Stück wird weiter unten vorgestellt.
Gesamtlänge: 90,2 cm
Lauflänge: 50,8 cm
Kaliber: 13,9 mm
Lauf: 4 Züge
Truppenstempel: G.R.I.124.