Zündnadel Jägerbüchse M1865
Nach dem für Sachsen verlorenen Krieg 1866 fand auch die preußische Jägerbüchse M 1865 Eingang in die Bewaffnung der sächsischen Armee, speziell den Jägern. Da anfänglich nicht genügend Stücke vorhanden waren, wurden ersatzweise auch Füsiliergewehre M1860 an die Jägereinheiten ausgegeben.
Sie war mit 124 cm Länge kürzer gehalten als das Infanteriezündnadelgewehr M1862. Typisch für eine Jägerbüchse war das Stechschloss mit speziellem Abzugsbügel und der rechtsseitig aufpflanzbare Hirschfänger für die Selbstverteidigung. Getragen wurde sie mit einem Riemen, welcher ca. mittig am Schaft und der unteren hinteren Kolbenseite befestigt wurde. Gezielt wurde mittels Stand-und Klappvisier und dem Korn. Der Verschluss schloss sehr stramm, damit möglichst die gesamte Explosionskraft auf das Geschoss wirken konnte. Das Verschliessen wurde durch "energisches Zuschlagen" bewirkt. Ein Bericht sächsischer Jäger aus dem Deutsch Französischen Krieg 1870/71 beschreibt:
"Es war ein fürchterliches Feuern, unsre Büchsen brannten; man vermochte den Hebel nicht mehr mit der Faust zu schlagen, sondern mußte sich der Ferse bedienen.".
Trotz der nach deutschem Maßstab guten Gewehre, unterlagen diese im Vergleich dem französischen Chassepot-Gewehr.
Gesamtlänge: 124,5 cm
Lauflänge: 73,3 cm
Kaliber: 15,43 mm
Lauf: 4 Züge